E-Commerce

Danke an Walter Trezek von communication logistics specialist und Florian Seikel von Logistic Natives e.V. iG

Der Flugfrachtverkehr / Ecommerce hat mit den sehr stark, bis vollständig eingestellten grenzüberschreitenden Flugverbindungen zu kämpfen. Allein im Februar sind die Warensendungen in den Weltpostsystemen um ca. 25% eingebrochen. Zudem wird es zunehmend schwieriger Mengen aus bestehenden Austauschzentren in der EU zu Bestimungsorten in anderen, inner-EU Staaten zu verbringen. Dies nicht nur weil die Grenzaufenthalte teilweise durch Kontrollen bis zu 15. Std. dauern, sondern weil auch eingeschränkte Frachtdisposition, und neue Frachtbeschränkungen / Binnengrenzkontrollen zu deutlichen Kostensteigerungen führen. Das bedeutet, dass die eingeschränkt verfügbaren Transportkapazitäten sich weiter verteuern, halbwegs verlässliche Planungen werden zunehmend unmöglich.

Die Europäische Transportarbeiterorganisation ETF fordert, dass es müsse darum gehen müsse, lediglich die wichtigsten Lieferprozesse aufrecht zu erhalten. Alles was nicht wirklich benötigt werde, sollte zurückgehalten und die Kompensationsmaßnahmen abgedeckt werden, fordert der Verband. (eurotransport.de 16.3.). Das weitere Risiken für die Sendungsmenge aus dem Onlinehandel.


24.04.20 Informationen vom bevh:

Die zu Monatsbeginn spürbare Verbesserung der Nachfrage und dem folgend auch der Planabweichung seit März hat sich über Ostern verstetigt. So spricht für die vergangene Kalenderwoche in der aktuellen Befragung nur noch jeder vierte Teilnehmer von einem Rückgang der Bestellmengen. Und auch bei den Planabweichungen hat in diesem Betrachtungszeitraum erstmals die Gruppe derer, deren Plan nicht mehr unterschritten wurde, eine leichte Mehrheit.

Gleichwohl berichtet noch immer fast jeder Zweite Befragte davon, dass der Umsatz - zum Teil substantiell - unter dem Plan liegt. Und das seit Anfang März, was eine enorme Hypothek für den Rest des Geschäftsjahres bedeutet. Das aufgelaufene Minus gegenüber dem Plan liegt inzwischen bei Händlern dieser Gruppe bei mehr als 37 %. Dem stehen knapp 30 % Planüberschreitung bei denjenigen, die seit März von einer deutlich höheren Nachfrage profitieren. ... hier weiterlesen

08.04.20 Martin Groß Albenhausen bevh - E-Commerce-Unternehmen haben in der ersten Aprilwoche einen sehr starken Bestellzuwachs verzeichnet. Die Kunden scheinen inzwischen den Shutdown als “normal” akzeptiert zu haben und bestellen wieder häufiger. Zum Teil sind Nachholeffekte zu beobachten. Im Detail ist allerdings eine stark veränderte Struktur der Bestellungen auf Warengruppen-Ebene festzustellen. Insgesamt ist aber derzeit ein deutlicher Peak zu beobachten, nachdem im März ein sehr schwieriger Markt zu verzeichnen war. Bekleidung wird wieder mehr verkauft. D.h. die Last auf Zustellnetze ist gestiegen. Diese haben aber in anderen Segmenten mengen verloren. Aktuell sind keine Verzögerungen durch Überlastung zu verzeichnen. Dem steht gegenüber, dass in einigen Fällen die Warehouses nicht mit voller Kraft und Besetzung laufen und sich so Rückstände bilden können. Die weitere Entwicklung wird beobachtet.


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08.04.20 Martin Groß Albenhausen bevh - E-Commerce-Unternehmen haben in der ersten Aprilwoche einen sehr starken Bestellzuwachs verzeichnet. Die Kunden scheinen inzwischen den Shutdown als “normal” akzeptiert zu haben und bestellen wieder häufiger. Zum Teil sind Nachholeffekte zu beobachten. Im Detail ist allerdings eine stark veränderte Struktur der Bestellungen auf Warengruppen-Ebene festzustellen. Insgesamt ist aber derzeit ein deutlicher Peak zu beobachten, nachdem im März ein sehr schwieriger Markt zu verzeichnen war. Bekleidung wird wieder mehr verkauft. D.h. die Last auf Zustellnetze ist gestiegen. Diese haben aber in anderen Segmenten mengen verloren. Aktuell sind keine Verzögerungen durch Überlastung zu verzeichnen. Dem steht gegenüber, dass in einigen Fällen die Warehouses nicht mit voller Kraft und Besetzung laufen und sich so Rückstände bilden können. Die weitere Entwicklung wird beobachtet.

04.04.20 Florian Seikel - Die E-Commerce Branche verzeichnete im März 2020 sinkende Umsätze. Der Onlinehandel ist pauschal kein Gewinner der Krise. Ein Großteil der Onlinehändler leiden massiv unter den Auswirkungen der Pandemie. Dies geht aus dem bevh-Corona-Barometer, welches die Lage des E-Commerce in Zahlen erfasst, hervor.

Insgesamt lagen die E-Commerce-Umsätze im März 2020 um fast 20 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Drastische Umsatzeinbrüche gab es nach der Umfrage des Verbandes im März vor allem im Onlinehandel mit Mode, Schuhen, Elektronikartikeln, Computern und Büchern. Zum Teil deutliche Zuwächse konnten folgende Branchen verzeichnen: Lebensmittel, Drogeriewaren, Medikamente und Do-it-Yourself- beziehungsweise Baumarktsortimente", teilte der Verband mit. Im Bekleidungssegment brachen die Umsätze um mehr als 35 Prozent ein. Bei Unterhaltungselektronik lag das Minus bei über 20 Prozent. Computer und Zubehör verzeichneten trotz der Ausgaben für Homeoffice-Lösungen einen Rückgang von gut 22 Prozent.

Dramatische Verluste erlitten die Dienstleistungen im E-Commerce, die insbesondere von Onlinebuchungen für Reisen, Veranstaltungen oder Flugtickets geprägt sind. Sie setzten im März mehr als 75 Prozent weniger als im Vorjahr um. Die Kalenderwoche 14 zeigt eine deutliche Erholung bei den Bestelleingängen. Dies betrifft insbesondere das Segment „Bekleidung“, das im gesamten März massive Nachfragerückgänge zu verzeichnen hatte.

Die seit 1. März aufgelaufenen Abweichungen des Umsatzes vom Plan sind dadurch allerdings noch nicht deutlich verbessert. Zwar hat sich die Zahl der befragten Händler, die von einem geringeren Bestelleingang berichten, von 59 % in der Vorwoche auf nun nur noch knapp 30 % halbiert. Allerdings spricht immer noch jeder zweite Händler von einem Umsatz, der seit Anfang März unter Plan liegt. Das liegt nur 8 Prozentpunkte unter dem Wert der Vorwoche. Bei erwartenden Überhängen sieht man, dass nur knapp jeder dritte befragte Händler bisher von Überhängen ausgeht. Insbesondere Bekleidung ist aber betroffen, wo gut jeder Zweite entsprechende Probleme erkennt und dies bei etwa der Hälfte des Sortiments. In anderen Kategorien gibt es zwar Restanten, die sich jedoch meist nur auf einen kleineren Teil der Warengruppen beziehen.

Link zum bevh Corona-Barometer: https://www.bevh.org/corona/corona-barometer.html

Spiegel Online: Auch Onlinehandel klagt über sinkende Umsätze

(24.03. Florian Seikel) Rund 65% der Unternehmen und nationalen Handelsverbände erwarten derzeit eine teilweise oder vollständige Schließung ihres Geschäfts während der Quarantänezeit. Dies hängt davon ab, inwieweit ein Land in der Zeit sein öffentliches Leben herunterfährt. In Italien beispielsweise, wo der Ausbruch in Europa zum ersten Mal auftrat, wurde eine Ausgangssperre bereits am 13. März verhängt, was die strenge Beschränkungen und Begrenzung des Personenverkehrs nach sich führte. Alle Handels- und Produktionsaktivitäten, die nicht unbedingt für das tägliche Leben erforderlich sind, wurden geschlossen. Trotzdem gibt es weiterhin Online-Shops (die alle Arten von Produkten) verkaufen. Um den Onlinehandel weiter zu gewährleisten, wurden für die Mitarbeiterinnen an den Lagerstandorten umfangreiche Präventionsmaßnahmen eingeführt.

In der Logistikbranche gibt es bei der Auslieferung erhebliche Schwierigkeiten. Da die Menschen ihre Häuser nur dann verlassen können, wenn es unbedingt erforderlich ist, hat die Nachfrage nach Logistikdienstleistungen exponentiell zugenommen. Insbesondere Kuriere und Paketdienstleister für E-Commerce-Waren, insbesondere von Lebensmittellieferungen, können nicht mehr mit der Nachfrage Schritt halten. Dies führt leider zu vielen Verzögerungen und Stornierungen von Lieferungen. Die Situation in Italien gibt Hinweise darauf, welche Herausforderungen auf Länder mit vollständigen Ausgangssperrungen zukommen.

Es ist darüber hinaus unerlässlich, die Grenzen für Warensendungen offen zu halten und einen Warentransport zu gewährleisten. Nur so können die erforderlichen grenzüberschreitenden Produktlieferungen und -verkäufe ermöglicht und eine Grundversorgung aufrecht erhalten werden. Auch muss die Zustellung auf der letzten Meile garantiert werden. Dafür müssen die regionalen Strukturen unterstützt werden. Diese müssen belastbar bleiben. Daher sollten Online-Händler und KEP-Dienstleister, insbesondere die mittelständischen Unternehmen, die benötigten Unterstützungen von Regierungs- und Behördenseite erhalten. Die Lieferketten sind nur gemeinsam aufrecht zu erhalten.

23.3. Walter Trezek

Der Austausch von Postsendungen zwischen den nationalen Postgesellschaften ist derzeit faktisch eingestellt. Damit sind ca. 75% des weltweiten E-Commerce-Handels zum Erliegen gekommen und fehlen in den Zustellsystemen. Die Postgesellschaften begründen die Aussetzung des internationalen Postaustausches mit höherer Gewalt. Die für den Jahreswechsel 2020/21 vorgesehene Einführung von fortgeschrittenen digitalen Datensystemen, um Warenbriefsendungen für Mehrwertsteuer und Zoll anzumelden wird im Weltpostnetz weiter vorbereitet und verpflichtend weltweit eingeführt. Die nationalen Postgesellschaften streben an, diese Systeme ab 2021 exklusiv zu betreiben, gleichzeitig lobbyieren dieselben Postbetreiber für eine Verschiebung allen anderen (nicht staatlich benannten) Betreibern gegenüber.

Flugfrachtunternehmen fangen an, nicht benötigte Passagiermaschinen für Frachttransport einzusetzen. Herausforderung ist die Beladung, ohne die Sitze auszubauen. Diese Flugzeuge könnten eine Teil der Lösung sein, die internationalen Frachttransporte wieder hochzufahren. Die Postgesellschaften in China arbeiten inzwischen im Im- und Export wieder normal und könnten Warensendungen mit europäischen Postbetreiben in Europa austauschen.  

23.3. Florian Seikel

Rund 65% der Unternehmen und nationalen E-Commerce-Verbände erwarten derzeit eine teilweise oder vollständige Schließung ihres Geschäfts oder der ihrer Mitglieder während der Quarantäne. Dies hängt auch damit zusammen, ob sich ein Mitgliedstaat in einer weitreichenden Sperrung befindet oder nicht.

Lage in Italien

In Italien beispielsweise, wo der Ausbruch in Europa zum ersten Mal auftrat, wurde die Einstellung der Aktivitäten bereits am 13. März erklärt, was zu strengen Beschränkungen zur Begrenzung des Personenverkehrs führte. Alle Handels- und Produktionsaktivitäten, die nicht unbedingt erforderlich sind oder nicht mit der Lieferkette für Lebensmittel und Gesundheit verbunden sind, wurden geschlossen. Trotzdem gibt es weiterhin Online-Shops (die alle Arten von Produkten verkaufen). Um dies zu erreichen, ergreifen die Arbeiter in den Lagern sehr ernsthafte Präventionsmaßnahmen.

In der Logistikbranche gibt es viele Schwierigkeiten. Da die Menschen ihre Häuser nur dann verlassen, wenn dies unbedingt erforderlich ist, hat die Nachfrage nach Logistikdienstleistungen exponentiell zugenommen. Insbesondere Kuriere für E-Commerce und Lebensmittellieferungen können nicht mehr mit der Nachfrage Schritt halten, was zu vielen Verzögerungen und Stornierungen von Lieferungen führt. Die Situation in Italien gibt einen Hinweis darauf, welche Länder mit einer vollständigen Sperrung rechnen könnten.

Aus dieser Perspektive ist es unerlässlich, die Grenzen offen zu halten, um die erforderlichen grenzüberschreitenden Produktlieferungen und -verkäufe zu ermöglichen. Darüber hinaus wird in Fällen weitreichender Sperren die Abhängigkeit vom Online-Handel erheblich. Lieferanbieter und Online-Einzelhändler, insbesondere KMU, benötigen Unterstützung von Regierungen und Behörden, um diese wichtige Funktion zu erfüllen.

20.03.2020 Walter Trezek

Am 23. Januar hat China die COVID-19 Virus Epidemie bekannt gegeben. Innerhalb nur eines Monats gingen die grenzüberschreitenden Warenbriefmengen aus China gegen "0" zurück. Die Gesamtbriefmengen* im Weltpostnetz sanken um 25%. Mehr als einen Monat später ist aus der Epidemie eine Pandemie geworden.

Der weltweite grenzüberschreitende Postaustausch, und damit der weltweite Warenversandt ist stark beeinträchtigt. Das Emergency Information System (EMIS) des Weltpostvereins zeigt zeitnahe die Entwicklung: In dem Maße in dem COVID-19 zu einer globalen Pandemie wurde, stellten die nationalen Postadministrationen (die gemeinsam den globalen Postuniversaldienst im Auftrag der Staaten zu gewährleisten haben) den internationalen Postaustausch ein. Andere Dienste, wie Zustellnachweise, das Einholen von Unterschriften bei der Annahme von Sendungen wurden vollständig ausgesetzt, um die MitarbeiterInnen zu schützen und so sozialen Kontakt oder jedwede Gefährdung der ZustellerInnen zu vermeiden. Einige Universaldienstleister stellten in den letzten Tagen den Postbetrieb auch im Inland ein. Sie berufen sich auf höhere Gewalt (force majaure**) und setzten ihre Verpflichtungen im Weltpostnetz aus.

Besonders starke Auswirkungen hat die Einstellung der Passagierflugverbindungen, über die große mengen Postsendungen transportiert werden. Dadurch kam es de-facto zu einem Zusammenbruch des internationalen Postverkehrs. 75% aller grenzüberschreitenden Warensendungen, der globale Ecommerce wurde im Weltpostnetz versandt und zugestellt.

Lichtblick: Am 18. März hat der Postbetreiber von Hong Kong & China die Wiederaufnahme des Vollbetriebs angezeigt. Damit kehrt China nach ca. 7 ½ Wochen zum Vollbetrieb zurück. Allerdings können Postsendungen (noch) nicht mit den anderen Postbetreibern ausgetauscht werden. Es fehlen die Flug-, Zug-, und Seepostverbindungen.

*Die bei weitem überwiegende Anzahl der Ecommerce Sendungen werden als "small packets / Warenbriefsendungen" mit einem Durchschnittsgewicht von ca. 158 Gramm und einem Warenwert von ca. 48 EUR in den Netzen des Weltpostvereins versandt.

**Force majeure: Höhere Gewalt ist ein Ereignis oder Vorfall, das einen benannten Betreiber aus Gründen, die außerhalb seiner Kontrolle liegen und die nicht auf eine Handlung oder ein Versagen des benannten Betreibers zurückzuführen sind, daran hindert, seinen Verpflichtungen in Bezug auf die Dienstleistungsqualität oder Leistungserbringung nachzukommen.

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20.03.20 Florian Seikel

Der bevh hat auf seiner Website auch eine eigene Webseite für häufig gestellte geschäftliche Fragen von Onlinehändlern zur Coronavirus-Pandemie erstellt, die regelmäßig aktualisiert wird.

https://www.bevh.org/unsere-leistungen/corona-pandemie-was-sie-jetzt-tun-koennen.html

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19.3. Florian Seikel

Aus Sicht des Branchenverbandes bevh und des Logistic Natives e.V. i.G. (dem internationalen E-Commerce Logistik Infrastruktur Netzwerk) muss die Bundesregierung zwingend eine funktionierende Infrastruktur gewährleisten. Dies bedeutet, neben einer Aufrechterhaltung der Telekommunikations- und Daten-Netzwerke sowie der Forcierung des Bandbreiten-Ausbaus, vor allem die Sicherstellung der Betriebe von Post- und Paketdienstleistungen. Diese ist für die Grundversorgung der Bevölkerung sowie Unternehmen entscheidend.

Der E-Commerce hat eine Versorgungsaufgabe, die er unbedingt nachkommen muss. Sollte die von Unternehmerseite nicht mehr gewährleistet werden, muss eine schnelle und unbürokratische Inanspruchnahme von Leistungen bei Kurzarbeit möglich sein. Finanzhilfen, insbesondere im Fall von Arbeitseinschränkungen, etwa durch Lohnfortzahlungen bei Quarantäne-Maßnahmen, müssen uneingeschränkt zugänglich sein. Des Weiteren sind Liquiditätshilfen erwünscht. Der bevh hat eine aktuelle Onlineumfrage unter seinen Mitgliedsunternehmen gemacht, um eine valide Einschätzung über die derzeitige Lage aufgrund der Corona-Pandemie zu bekommen. Dabei ergibt sich folgendes Bild: Fast 9 von 10 Unternehmen (88,3 Prozent) berichten, dass sie aktuell bereits direkt von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen sind. Gut 50 Prozent der Unternehmen rechnen momentan mit einer temporären Schließung zumindest von einzelnen Bereichen im Jahresverlauf. Allerdings wird mit Hochdruck daran gearbeitet, Abteilungen zu separieren, um insbesondere die Logistik nicht zu gefährden. Aus diesem Grund sehen fast zwei Drittel der Unternehmen Kurzarbeitergeld und die Finanzierung von Lohnfortzahlungen bei infektionsbedingter Schließung als sehr sinnvolle Unterstützung durch Hilfsmaßnahmen des Staates. 41 Prozent der befragten Unternehmen verzeichnen schon jetzt Nachfragerückgänge, mehr als sechs von zehn erwarten diese im Jahresverlauf. Zudem geht gut jedes zweite E-Commerce-Unternehmen von Umsatz- und Ergebnisminderung durch Lieferengpässe aus. 52,4 Prozent der Unternehmen wünschen sich daher Liquiditätshilfen, insbesondere auch Steuererleichterungen bei Abschreibungen (54,0 Prozent) und zinsfreie Steuerstundungen (51,6 Prozent). Einen Konjunkturimpuls verspricht sich jedes zweite Unternehmen (48,4 Prozent) durch eine mögliche Abschaffung des Solidaritätszuschlags.

Weniger Zuspruch gibt es für eine befristete Mehrwertsteuersenkung für alle (38,1 Prozent).Pressemitteilung des bevh:

https://www.bevh.org/fileadmin/content/05_presse/Pressemitteilungen_2020/200315_-_PM_Coronavirus_-_Forderung_der_E-Commercebranche.pdf

18.03.20 (Florian Seikel, Logistic Natives)

Aus Sicht des Branchenverbandes bevh und des Logistic Natives e.V. i.G. (dem internationalen E-Commerce Logistik Infrastruktur Netzwerk) muss die Bundesregierung zwingend eine funktionierende Infrastruktur gewährleisten. Dies bedeutet, neben einer Aufrechterhaltung der Telekommunikations- und Daten-Netzwerke sowie der Forcierung des Bandbreiten-Ausbaus, vor allem die Sicherstellung der Betriebe von Post- und Paketdienstleistungen. Diese ist für die Grundversorgung der Bevölkerung sowie Unternehmen entscheidend.

Der E-Commerce hat eine Versorgungsaufgabe, die er unbedingt nachkommen muss. Sollte die von Unternehmerseite nicht mehr gewährleistet werden, muss eine schnelle und unbürokratische Inanspruchnahme von Leistungen bei Kurzarbeit möglich sein. Finanzhilfen, insbesondere im Fall von Arbeitseinschränkungen, etwa durch Lohnfortzahlungen bei Quarantäne-Maßnahmen, müssen uneingeschränkt zugänglich sein. Des Weiteren sind Liquiditätshilfen erwünscht. Der bevh hat eine aktuelle Onlineumfrage unter seinen Mitgliedsunternehmen gemacht, um eine valide Einschätzung über die derzeitige Lage aufgrund der Corona-Pandemie zu bekommen. Dabei ergibt sich folgendes Bild: Fast 9 von 10 Unternehmen (88,3 Prozent) berichten, dass sie aktuell bereits direkt von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen sind. Gut 50 Prozent der Unternehmen rechnen momentan mit einer temporären Schließung zumindest von einzelnen Bereichen im Jahresverlauf. Allerdings wird mit Hochdruck daran gearbeitet, Abteilungen zu separieren, um insbesondere die Logistik nicht zu gefährden. Aus diesem Grund sehen fast zwei Drittel der Unternehmen Kurzarbeitergeld und die Finanzierung von Lohnfortzahlungen bei infektionsbedingter Schließung als sehr sinnvolle Unterstützung durch Hilfsmaßnahmen des Staates. 41 Prozent der befragten Unternehmen verzeichnen schon jetzt Nachfragerückgänge, mehr als sechs von zehn erwarten diese im Jahresverlauf. Zudem geht gut jedes zweite E-Commerce-Unternehmen von Umsatz- und Ergebnisminderung durch Lieferengpässe aus. 52,4 Prozent der Unternehmen wünschen sich daher Liquiditätshilfen, insbesondere auch Steuererleichterungen bei Abschreibungen (54,0 Prozent) und zinsfreie Steuerstundungen (51,6 Prozent). Einen Konjunkturimpuls verspricht sich jedes zweite Unternehmen (48,4 Prozent) durch eine mögliche Abschaffung des Solidaritätszuschlags.

Weniger Zuspruch gibt es für eine befristete Mehrwertsteuersenkung für alle (38,1 Prozent).Pressemitteilung des bevh: https://www.bevh.org/fileadmin/content/05_presse/Pressemitteilungen_2020/200315_-_PM_Coronavirus_-_Forderung_der_E-Commercebranche.pdf